Schöner Stoff, verschiedenste Fäden und eine betagte Singer-Nähmaschine statt Pinsel und Farbe. Der israelische Künstler Amnon Lipkin „malt“ mit durchgehend dunklen Fäden seine Bilder auf kleine Leinenstücke oder auch große Stoffbahnen. Seine Comic-haften Motive sind Alltagsszenen mit Menschen und Gebäude seiner Heimatstadt Tel Aviv. Stich um Stich und ganz exklusiv hat der Textilkünstler Amnon Lipkin nun eine Bilderserie zum Wintersport, den Alpen und der Kristallhütte geschaffen. Lipkin, der vom 19. bis 23. Februar 2017 in der gemütlichen Einkehr seine Werke vorstellt, sagt über die Bilder: „Ich verstecke nichts. Der Faden ist die Linie, die klar und deutlich die Welt zeigt. Dabei nehme ich die Spannung zwischen der sanften Technik und den rauen Wirklichkeit auf. Wie auch hier oben auf der Kristallhütte.“ Für Amnon Lipkin hat die genähte Linie eine gewisse Unschuld: „Sie ist sehr dünn, sanft und ruhig.“ Der gestochene Faden hat für den 42-jährigen einen ganz besonderen künstlerischen Reiz. „Die Naivität und Unvollkommenheit gibt den Bildern eine gewisse Stärke“, schwärmt Amnon Lipkin.
 
Hüttenwirt Stefan Eder freut sich auf den Künstler aus Israel: „Es ist schwer, nicht in den Bann dieser Kunst gezogen zu werden. Amnon und seine Bilder sind so besonders und extravagant, sie passen einfach zu unserer Kristallhütte.“
 
Vor zehn Jahren fand Amnon Lipkin, der Mathematik und Informatik studierte, zu dieser außergewöhnlichen Kunstform. Damals kaufte er die bereits in die Jahre gekommene Singer-Nähmaschine, mit der er auch heute noch arbeitet. Seine ersten Werke waren dreidimensionale Objekte wie Autos, Häuser oder Zigarettenschachteln. Einst als Hobby, begann er einige Jahre später mit seinen Bildern, die er mittlerweile mit rasender Geschwindigkeit zeichnet, Geld zu verdienen. In ihrer Perfektion sind sie eine ganz besondere Erweiterung der herkömmlichen Stickerei.